Wie entsteht aus dem akuten ein chronischer Schmerz?


Andauernder Schmerz erhöht die Muskelspannung. Die Beweglichkeit nimmt ab, die Erschöpfbarkeit nimmt zu, die Schmerzintensität steigt und dadurch wiederum die Muskelspannung. Der Schmerz verursacht Einschränkungen im Alltagsleben. Diese verstärken Frustration und Ärger, Angst und Zweifel, Mutlosigkeit oder „heldenhaftes Durchhalten“. Diese Empfindungen führen zu vermehrtem „inneren“ Stress, was wiederum unsere Gedanken in eine „negative Richtung“ lenkt. Durch diesen „Teufelskreis“ kann aus einem zeitweiligen Schmerz leicht ein „Dauerschmerz“ werden.
Aus Angst vor einer Verschlimmerung entwickelt sich manchmal auch ein „ängstliches Schon-und Vermeidungsverhalten“, d. h. es werden weniger Bewegungen durchgeführt. Körperliche Belastungen, die ja auch Training bedeuten, werden eher vermieden. Dies kann den körperlichen Zustand weiter verschlechtern. Gleichermaßen risikobelastet ist ein „übermäßiger Durchhaltewille", der leicht zur Überbelastung führt.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass für die Entstehung chronischer Schmerzen in vielen Fällen psychosoziale Bedingungen wie familiäre oder finanzielle Belastungen, Überarbeitung und Stress sowie hohe Verantwortung im Beruf und ähnliches eine Rolle spielen. Belastungen durch psychische Traumatisierung oder Vorerkrankungen können das Risiko für die Entstehung von chronischen Schmerzen erhöhen.
Chronische Schmerzen, egal welcher Ursache, sind für die Betroffenen in der Regel psychisch sehr belastend. Sich entwickelnde Selbstzweifel bis hin zu Hoffnungslosigkeit und Depressionen können das Schmerzerleben so sehr verstärken, dass es eine psychische Erkrankung nach sich zieht.
Wenn ein chronischer Schmerz sich zu einer erheblichen Belastung auswächst, treten meist schmerzverstärkende Folgeprobleme auf. Typisch sind Schlafstörungen, Bewegungsmangel sowie eine Tendenz zum Rückzug aus sozialen Beziehungen. Diese verstärken wiederum das Leiden am Schmerz.

 

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