Autor: Prof. Dr. Scott Stock Gissendanner (apl.)
Wissenschaftler im ärztlichen Dienst, Berolina Klinik

Autorin: Prof. Dr. rer. nat. Anke Menzel-Begemann (Dipl.-Psych.)
Professorin für Rehabilitationswissenschaften
FH Münster

Foto: Wilfried Gerharz

Die Berolina Klinik und das
Rehabilitationswissenschaftliche
Kolloquium der DRV Bund:

Diskussionsforum 2023 zu Veränderungskultur, Forschung und Praxis

Das Rehabilitationswissenschaftliche Kolloquium ist eine renommierte und traditionsreiche Tagung im Bereich der Rehabilitation, bei der jedes Jahr viele Menschen aus Rehabilitationswissenschaft und Rehabilitationspraxis zusammenkommen. In diesem Jahr stand das Kolloquium unter dem Motto: „Veränderungskultur fördern - Teilhabe stärken - Zukunft gestalten“.
Um den Austausch zu den Themen Innovation und Veränderung unter den Teilnehmenden zu fördern, haben Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann (FH Münster) und Prof. Dr. Scott Stock Gissendanner (Berolina Klinik in Löhne bei Bad Oeynhausen) ein Diskussionsforum geleitet, das sich mit unterschiedlichen Perspektiven aus Forschung und Praxis auf Innovation und Veränderung befasste. Zur Einführung in die Diskussion stellten sie die Frage: „Wie können Forschung und Praxis gemeinsam eine Veränderungskultur und Innovationsbereitschaft in der Rehabilitation fördern und warum ist das notwendig?“
Das „Warum“ betreffend betonten beide, dass regelmäßige Veränderungen und Innovationen erforderlich seien, um eine gute Rehabilitation zu gewährleisten, da zahlreiche Herausforderungen dies verlangten. Um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten, sei es wichtig, dass sowohl PraktikerInnen als auch ForscherInnen bereit seien, Veränderungen anzunehmen und anzugehen. Eine gemeinsame „Veränderungskultur“ umfasse das Vorhandensein guter Ideen und Ressourcen sowie die mentale Bereitschaft aller Beteiligten, Neues zu akzeptieren.
Das Ziel des Forums bestand darin, gemeinsam zu diskutieren, welche Faktoren für die Entstehung und Sicherung einer gesunden Veränderungskultur förderlich sind. Hierzu wurden Empfehlungen zur Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis als wichtiges Element zur Förderung von Innovationen und Veränderungen in Form von Thesen zur Diskussion gestellt, die aus verschiedenen Perspektiven formuliert wurden.
Eingeladen waren vier Impulsgebende, die jeweils die Perspektive einer bestimmten Interessengruppe („Stakeholder“) in der Rehabilitation eingebracht haben:
•    Prof. Dr. Klaus Pfeifer (FAU Erlangen-Nürnberg) – Perspektive der Forschung
•    Simone Lamminger, MHA (Dr. Becker Klinik Möhnesee) – Perspektive der Reha-Einrichtung
•    Dr. Marion Grafe – Perspektive der RehabilitandInnen
•    Dr. Marco Streibelt (DRV Bund) – Perspektive des Leistungsträgers als Innovationsförderer
Die Impulsgebenden haben zusammen zwölf Thesen im Sinne von Vorschlägen und Forderungen vorgestellt. Diese beinhalteten unter anderem die gemeinsame Beteiligung aller Stakeholder an der Entwicklung von Forschungsfragen und Studiendesigns, die Einbindung von RehabilitandInnen in die Forschung, die Bereitstellung von Ressourcen und die Unterstützung von sinnvollen Strukturen und Prozessen für Forschungsvorhaben, aber auch die Einbindung von Forschenden in das Reha-Team, die Bewertung von Innovationen in Bezug auf Leistungen und Prozesse sowie die Notwendigkeit einer Gesamtstrategie und internen Projektgruppe in der Deutschen Rentenversicherung.
Prof. Menzel-Begemann und Prof. Stock Gissendanner planen gemeinsam mit anderen Mitwirkenden Ideen zur Umsetzung dieser Forderungen in zukünftigen stärker fokussierten Diskussionsforen zu konkretisieren. Diese Aufgabe wird von der Kommission Kommunikation, Innovation und Transfer der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (K-KIT, siehe www.dgrw-online.de/kommissionen/) übernommen. Die Kommission eröffnet hierfür u. a. ein neues bundesweites Diskussionsformat namens „K-I-T-Space: Raum für Kommunikation – Innovation – Transfer“, das als Online-Veranstaltung am 12. und 13. Oktober 2023 zum ersten Mal stattfinden wird. Die Veranstaltenden freuen sich über Anfragen von Interessierten an s.stock-gissendanner@berolinaklinik.de.
 

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