Schmerz, Aufmerksamkeit und innere Bewertung


Ob Schmerzen anhaltend wahrgenommen werden, hängt auch davon ab, wieviel Aufmerksamkeit auf das Schmerzempfinden gerichtet wird. Insofern kann der Wunsch, der Schmerz möge verschwinden oder müsse gar bekämpft werden, genau das Gegenteil bewirken. Um mehr Gelassenheit gegenüber dem Schmerzempfinden zu entwickeln, kann die Vorstellung nützlich sein, dass der Schmerz nur der Bote einer Nachricht ist und nicht der Absender. Eine solche Sichtweise verdeutlicht, dass es keinen Sinn macht, gegen den Boten vorzugehen, um Schmerzen abzustellen. Vielmehr liegt es in unserer Hand, den Boten gelassen und freundlich zu empfangen. Denn es ist durchaus wichtig, die „Botschaft“ starker Beanspruchung oder Ähnliches wahrzunehmen, zu verstehen und durch Veränderung unserer Haltung und unserer Lebensweise dabei zu unterstützen, dass sie wieder ins Gleichgewicht gelangen können.
Wie wir über uns nachdenken bzw. mit uns selbst sprechen, so beeinflusst das die Wahrnehmung und Intensität von Schmerzen. Eine Chronifizierung von Schmerzen kann z. B. durch folgende Faktoren begünstigt werden: durch das Empfinden von Hilflosigkeit („Ich kann nichts machen“), durch einen übermäßigen Durchhaltewillen („Ich muss das aushalten“), durch Katastrophendenken („Das wird ganz schlimm werden“), aber auch durch Leistungsdruck („Ich muss das unbedingt schaffen“).

 

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