Nachlese: Festakt 40 Jahre Berolina Klinik und Symposium 2021

 
Der Vormittag des 11.11.2021 stand ganz im Zeichen des Festaktes anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Berolina Klinik, der ab 11 Uhr mit Gästen und Mitarbeitenden und nicht ganz ohne „Karnevalsjecken" gefeiert wurde.
Herr Andree Gleißner, Geschäftsführer der Berolina Klinik, eröffnete die Feier. Er erinnerte an den Firmengründer Herrn Hermann Lielje, der im Herbst 1981 gemeinsam mit der damaligen Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) eine Klinik mit 200 Betten für degenerative Erkrankungen am Bewegungsapparat, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie Erkrankungen mit psychosomatischen Verlaufsformen konzipiert und errichtet hatte. Durch die Reha-Krise im darauffolgenden Jahrzehnt, die das Wachstums- und Beschäftigungsförderungsgesetz 1996 mit sich brachte, konnte die Berolina Klinik nur zu durchschnittlich 60 % belegt werden und wurde zu einem Problemfall innerhalb der Lielje Gruppe. Im Jahr 2006 wendete sich das Blatt. Gemeinsam mit der Abteilung Rehabilitation und dem ärztlichen Dienst der damaligen BfA, die heute als Deutsche Rentenversicherung(DRV) Bund bekannt ist, konnte die Neustrukturierung der Berolina Klinik in eine psychosomatische Abteilung mit 120 Betten und eine Abteilung für verhaltensmedizinische Orthopädie mit 74 Betten erreicht werden. Seitdem genießt die Berolina Klinik – auch dank der Hingabe und Professionalität ihrer Mitarbeitenden – eine konstante wirtschaftliche Stabilität unter Einhaltung höchster Qualitätsstandards. Herr Gleißner ergriff die Gelegenheit, um eine Kollegin und zwei Kollegen zu ehren, die (fast) zur ersten Stunde gehören: Frau Marion Schwarze (QM-Beauftragte), Herrn Manfred Schekatz (ehemaliger technischer Leiter seit November 2021 im Ruhestand) und Herrn Frank Weihrauch (Masseur und med. Bademeister). 
Die kommunalen Vertreter von Städten und Kreis, Herr Bernd Poggemöller, Bürgermeister der Stadt Löhne, Herr Lars Bökenkröger, Bürgermeister der Stadt Bad Oeynhausen und Herr Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford, überbrachten sehr persönliche Grußworte und zeigten wieder einmal, wie Grenzen –  politische, geografische und demografische – überwunden werden können. Sie unterstützen die Arbeit der Berolina Klinik und die rehabilitative Versorgung in der Region insgesamt seit vielen Jahren.
Besonders erfreut war Herr Gleißner darüber, Frau Dr. Marion Kalwa, Dezernatsleiterin der Abteilung Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund, als Vertreterin des federführenden Belegers zur Feierstunde begrüßen zu dürfen. Sie überbrachte Grüße ihres Hauses und berichtete über die jahrzehntelange positive Zusammenarbeit mit dem sog. „Löhner Modell" der Berolina Klinik mit all ihren konzeptionellen Weiterentwicklungen. Frau Dr. Kalwa stellte erfreut fest, dass das anschließend stattfindende Symposium in Kooperation zwischen der DRV Bund, dem Rehabilitationszentrum in Bad Salzuflen und der Berolina Klinik nun in zweiter Generation weitergeführt wird, nachdem alle ursprünglich maßgeblich Verantwortlichen in den Ruhestand gegangen sind. Dazu zählten Herr Uwe Egner (DRV Bund), Herr Dr. med. Dieter Olbrich (Rehabilitationszentrum Bad Salzuflen), Herr Dieter Stelmaszek und Herr Prof. Dr. med. Gerhard Schmid-Ott (beide Berolina Klinik). Mit neuer personeller Vertretung der drei Einrichtungen gehe die Tradition nun weiter.
Die Historie der Berolina Klinik wurde humorvoll erzählt durch den ehemaligen Chefarzt der Abteilung Psychosomatik, Herrn Rolf Süllwold, verkleidet im Habitus und Kostüm des Kurfürsten Caspar Ringwold von Hohenstein zu Schaumburg-Lippe und Ostwestfalen, Gesandter der Gemarkung Löhne/Bad Oeynhausen. Diese Darbietung war sicherlich einer der Höhepunkte der Veranstaltung. Sein Vortrag in Reimform begann folgendermaßen: 
40 Jahre ist es nun schon her,
dass Hermann Lielje freute sich so sehr,
denn er suchte passenden Boden, passendes Land,
das er hier per Handschlag fand.
Der erste Spatenstich wurde im Mai´80 vorgenommen,
die ersten 40 Patienten sind im August´81 angekommen.
In der bebilderten Schrift der Klinik stand: 200 Einzelzimmer mit Nasszelle, die ersten Patienten sahen noch den letzten Maurer mit der Kelle.
In dieser Art und durch Herrn Oliver Ostermeier am Klavier meisterhaft begleitet, würdigte Herr Süllwold die Meilensteine der Klinikgeschichte.
Zum Abschluss überbrachte der Beiratsvorsitzende Herr Jörg Dudel aus Düsseldorf im Namen der Gesellschaftsvertreter der Berolina Klinik Glückwünsche und Anerkennung der Leistung der Klinikleitung und der Klinikmitarbeitenden. Zu Beginn fesselte er das Publikum mit seiner ebenfalls karnevalistisch angehauchten Rede. Er stellte in humorvoller und selbstverständlich nicht ganz ernst gemeinter Weise fest, die Berolina Klinik sei „nicht mit, sondern trotz ihres Beirates so erfolgreich geworden".

Herr Andree Gleißner, Geschäftsführer Berolina Klinik

v.l. Herr Manfred Schekatz, ehem. technischer Leiter Berolina Klinik und Herr Andree Gleißner, Geschäftsführer

v.l. Herr Frank Weihrauch, Masseur und med. Bademeister und Herr Andree Gleißner, Geschäftsführer

Herr Bernd Poggemöller, Bürgermeister Löhne

Herr Lars Bökenkröger, Bürgermeister Bad Oeynhausen

Herr Jürgen Müller, Landrat Kreis Herford

Herr Jörg Dudel, Beiratsvorsitzender Berolina Klinik

Frau Dr. med. Marion Kalwa, Dezernatsleiterin Abt. Rehabilitation DRV Bund

Herr Rolf Süllwold alias Kurfürst Caspar Ringwold von Hohenstein zu Schaumburg-Lippe, ehem. Chefarzt Psychosomatik Berolina Klinik

Herr Rolf Süllwold alias Kurfürst Caspar Ringwold von Hohenstein zu Schaumburg-Lippe, ehem. Chefarzt Psychosomatik Berolina Klinik

v.l. Rolf Süllwold, ehem. Chefarzt Psychosomatik Berolina Klinik und Herr Andree Gleißner, Geschäftsführer

Auditorium

v.l. Herr Lars Bökenkröger, Herr Dr. med. Jörg Manzick, Frau Dr. med. Marion Kalwa, Herr Kai Lorenz, Herr Andree Gleißner, Herr Jürgen Müller, Herr Jörg Dudel, Herr Bernd Poggemöller

Symposium

Die Feier des 40-jährigen Bestehens der Berolina Klinik war eingebettet in das jährlich und in diesem Jahr zum 13. Mal stattfindende zweitägige Reha-Symposium des Rehabilitationszentrums der Deutschen Rentenversicherung Bund in Bad Salzuflen, der Abteilung Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund und der Berolina Klinik. 
Seit 2008 widmet sich diese Veranstaltung dem lebendigen Dialog zwischen therapeutischer Praxis, Reha-Wissenschaft und Reha-Organisation. 2020 musste das Symposium pandemiebedingt ausfallen, in diesem Jahr konnte es mit begrenzter Teilnehmerzahl und unter verschärften Hygieneregeln in Präsenz fortgesetzt werden.
Moderierend begleitet wurde das Symposium durch Frau Dr. med. Ellen Dreier, Ärztliche Direktorin des Rehabilitationszentrums Bad Salzuflen, Klinik Lipperland, und Herrn Dr. med. Jörg Manzick, Chefarzt der Abteilung Psychosomatik der Berolina Klinik. Das Programm mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops stand im Zeichen der Pandemie, unter dem Motto „Aktuelle Herausforderungen der Rehabilitation in anspruchsvollen Zeiten aus verschiedenen Blickwinkeln: Rentenversicherung, Arbeitswelt und Kliniken“. Frau Dr. Dreier resümierte am Ende des Symposiums eine seiner Hauptbotschaften. „Da die Arbeitswelt sich ständig ändere, müsse das Rehabilitationswesen lernen, seine Interventionen in Anpassung an diese dynamische Arbeitswelt stets zu optimieren." Im Verlauf des Symposiums wurden einige dieser Änderungen sowie verschiedene neue Optimierungswerkzeuge erörtert.
Der erste Referent des Tages war Herr Prof. Dr. phil. Tim Hagemann, Professur für Arbeits-, Organisations- und Gesundheitspsychologie, Fachhochschule der Diakonie, Bielefeld, von Herrn Dr. Manzick in neugierig machender Form angekündigt. Herr Prof. Hagemann erläuterte die Auswirkungen neuer, vor allem digitalisierter Arbeitsformen auf die psychische Gesundheit der Arbeitnehmenden. Er zeigte auf, wie Computer zum größten Tempobeschleuniger der Arbeit geworden sind und fragte sich, „ob die Menschheit psychisch noch Schritt hält mit den Entwicklungen, die wir erschaffen haben?" Die Verbreitung der superbeschleunigten Datenverarbeitung bringe mehr Effizienz und dadurch auch einen großen Zeitgewinn pro Arbeitsleistung. Sie bringe außerdem auch den Abbau von körperlicher Belastung und anderen Barrieren zur Teilnahme am Arbeitsleben. Diese Ersparnisse jedoch verpufften meist durch sogenannte „Rebound-Effekte". Da wir jede Arbeitsleistung nun schneller erledigen können, wird von Arbeitnehmenden erwartet, dass sie immer mehr Arbeitsleistungen erbringen. Das Resultat: Nie schien uns die Zeit so knapp wie heute. Sein Credo: Wir müssen dringend lernen, als Gesellschaft und als Einzelpersonen dagegenzuhalten. Herr Prof. Hagemann zeigte, wie einige einfache Tricks hier helfen können, z. B. das Handy außer Sichtweite abzulegen und echte Pausen alle 90 Minuten einzuplanen. Sein allgemeiner Rat: „Grenzen setzen lernen in einer sich entgrenzenden Welt."
Frau Dr. Marion Kalwa, Dezernatsleiterin der Abteilung Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund, referierte über die aktuelle Überarbeitung der Kriterien für die qualitätsorientierte Einrichtungsauswahl der gesetzlichen Rentenversicherung. Dieser Prozess wurde 2021 durch das Gesetz zur Entwicklung und Einführung einer Digitalen Rentenübersicht (Rentenübersichtsgesetz - RentÜG) in Gang gesetzt und sorgt seitdem für zahlreiche Diskussionen. Veränderungen sind in mehreren Bereichen zu erwarten. Zum einen werden künftig alle Rehabilitationskliniken Bezugsverträge mit mehr als nur einem Träger der gesetzlichen Rentenversicherung abschließen können. Im Umkehrschluss werden alle Kliniken von allen Trägern belegt werden können, die Vergütung soll zum Teil vereinheitlicht werden. Als Basis für die Auswahlentscheidung der Reha-Träger wird es eine gemeinsame Einrichtungsdatenbank für alle DRV´en geben. Zum anderen wird aktuell an den Qualitätskriterien für eben diese Auswahl gearbeitet. Zum allergrößten Teil werden die jetzt schon bestehenden Qualitätskriterien fortgeführt, jedoch eventuell in anderer Gewichtung. Die Kriterien beinhalten u. a. die Indikation und behandelbare Nebenindikationen, inhaltliche Schwerpunkte, die Entfernung vom Wohnort, Qualitätsmerkmale der Einrichtung wie KTL-Leistungen, die Zufriedenheit der Rehabilitand*innen und die Wartezeit bis zur Annahme. Das Wunsch- und Wahlrecht habe aber weiterhin Bestand. Bis Juli 2023 soll das neue System umgesetzt werden. Als wichtiges neues Kriterium könnte schon im nächsten Jahr der sozialmedizinische Jahresverlauf (v. a. sozialversicherungspflichtige Beschäftigung) zwei Jahre nach Entlassung hinzukommen. Die Frage, wie diese Statistik fair und transparent für alle Rehabilitationskliniken erstellt werden kann, stand im Fokus der kürzlich abgeschlossenen REQUAMO-II-Studie. Herr Dr. phil. Dipl.-Psych. Jürgen Schmidt referierte am zweiten Tag des Symposiums zu genau diesem Thema (siehe unten).
Anschließend kündigten Frau Dr. Dreier und Herr Dr. Manzick die Arbeitsgruppenleiterinnen und -leiter an, die ihre jeweiligen Workshop-Themen in Kurzform vorstellten. Die Anwesenden hatten dann die Möglichkeit, in vier Workshops praxisrelevante Themen im Dialog zu vertiefen: 
AG 1: DE-RENA: Psychosomatische Nachsorge mittels Telefongesprächen und Smartphone-App
Leitung: Herr Dr. med. Stefan Henniger und Herr Dipl.-Psych. Arne Sörensen (Berolina Klinik)
AG 2: Digitalisierte Berufswelten und psychische Belastungen vor und nach der Pandemie. Auswirkungen auf die Rehabilitation?
Leitung Herr Prof. Dr. Scott Stock Gissendanner und Frau Dipl.-Psych. Regina Diedrichs (Berolina Klinik)
AG 3: Schnupperkurs Prävention ZRM®/GUSI®
Leitung: Frau Dr. med. Ellen Dreier (Rehabilitationszentrum Bad Salzuflen) und Frau Karin Frahm (Berolina Klinik)
AG 4: Qualitätsorientierte Einrichtungsauswahl – Vertiefung und Neuerungen
Leitung: Frau Dr. Marion Kalwa (DRV Bund) und Herr Kai Lorenz (Berolina Klinik)
 
Die Tradition des „großen Abendvortrags“ am Abend des ersten Symposiumstages führte Herr Dr. med. Carsten Obbelode fort. Als leitender Arbeitsmediziner der Landeshauptstadt München entfaltete er in seinem Vortrag eine detailreiche und humorvolle Antwort auf die Eingangsfrage seines Vortrags „Was hat Arbeitsmedizin mit Reha zu tun?" bzw. „Reha gut – alles gut?". Er gewährte dem Publikum zunächst einen kurzen Einblick in die Geschichte der Arbeitsmedizin in Deutschland. 1974 führte das Arbeitssicherheitsgesetz den Begriff „Betriebsarzt" ein und definierte seine Arbeitsbereiche. Betriebsärztliche Dienste beraten (sowohl Arbeitnehmende wie auch Arbeitgebende), untersuchen und begutachten die Gefahren für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Sie sind im Zuge der Erfüllung dieser Funktionen sowohl für die interne Zusammenarbeit als auch für die Kooperation mit externen Organisationen (wie Rehabilitationskliniken) mitverantwortlich. In einer überzeugenden Falldarstellung wurde gezeigt, wie ein Arbeitnehmer mit der Parkinson-Krankheit beinahe aus eher verwaltungstechnischen Gründen in die Frührente geschickt worden wäre, obwohl er nach einer professionell durchgeführten Rehabilitation mit handlungsleitender sozialmedizinischer Einschätzung für drei bis sechs Stunden täglich arbeitsfähig eingestuft worden war. Das Beispiel zeigt, dass eine engere Kooperation zwischen Betrieben und Rehabilitationskliniken notwendig und „immer einen Versuch wert“ ist. 
Das anschließende Abendessen mit musikalischer Begleitung trug erheblich zur entspannten Stimmung bei.
Nach Kurzberichten aus den Arbeitsgruppen wurden die Symposiumsvorträge am zweiten Tag mit einem Referat über das neue RV Fit-Portal der Deutschen Rentenversicherung Bund fortgesetzt. Referentin war Frau Karin Klopsch, Leitung Strategie Firmenservice und Projektleitung digitales Kundenportal, der Abteilung Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund. Alle Interessierten, die dieses Portal noch nicht kennen, können sich unter www.rv-fit.de umfassend informieren. Das Portal wurde aktuell von Grund auf überarbeitet mit dem Ziel, die Präventionsleistungen der gesetzlichen Rentenversicherung für alle Berufstätigen bekannter und leichter zugänglich zu machen. Im Zuge des Planungsprozesses für dieses „Leuchtturm-Projekt" wurde unter anderem entschieden, den sperrigen Begriff „Präventionsleistungen der Rentenversicherung" durch die einladende Dachmarke „RV Fit“ zu ersetzen. Wichtige Neuerungen wurden auch in Bezug auf das Antragsverfahren geschaffen, die dieses deutlich vereinfachen und eine echte Online-Beantragung ermöglichen. Weiterhin werden zukünftig kein Befundbericht und keine Selbstauskunft mehr benötigt. Mit einem innovativen und trotzdem einfachen Design inkl. niederschwelliger Sprache und einer Suchfunktion für Präventionsangebote in der Nähe der Antragstellenden wurde die Attraktivität des Portals deutlich erhöht. Während vor der Überarbeitung nur 6 % der Anträge über das Portal liefen, sind es aktuell knapp über 80 %. Künftig sollen die Auflistung freier Angebotsplätze und sogar die Terminbuchung über das RV Fit-Portal möglich sein.
Den abschließenden Vortrag des Symposiums hielt Herr Dr. phil. Dipl.-Psych. Jürgen Schmidt, Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen (GfQG) Karlsruhe. Er berichtete über die Ergebnisse der multizentrischen REQUAMO-II-Studie zu Bemessungen von Reha-Outcomes mit einem Fokus auf Ergebnissen im Spiegel der Sozialversicherungsbeitragszahlungen von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden nach einer medizinischen Rehabilitation. Das gesetzlich vorgegebene Ziel der medizinischen Rehabilitation ist der Erhalt oder die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit bei chronisch kranken Menschen. Es liegt daher nahe, dass man die tatsächliche Erwerbstätigkeit innerhalb eines längeren Zeitraumes nach der Rehabilitation als Wirksamkeitskriterium aufgreift und anhand dieses Kriteriums die Qualität unterschiedlicher Einrichtungen und Interventionen misst. Dieses Vorgehen wird aufgrund von statistischen Herausforderungen jedoch sehr erschwert, was zur Folge hat, dass der sozialmedizinische Jahresverlauf bisher nicht als Qualitätskriterium für Klinikbewertungen eingesetzt werden konnte. Ein Ziel der „Reha-QM-Outcome-Studie“ (REQUAMO; siehe www.requamo.de) war es, diese Lücke zu schließen. Das Team hat acht angestrebte Reha-Outcomes identifiziert und daraus einen Outcome-Index oder „multiples Ergebniskriterium“ erstellt. Mit einer Stichprobe von gut 7.500 Rehabilitandinnen und Rehabilitanden konnte die Validität des Instrumentariums gezeigt werden, d. h. es konnte bewiesen werden, dass das Instrumentarium das misst, was es messen soll. Dieser REQUAMO-Outcome-Index kann künftig eingesetzt werden, um die Wirksamkeit verschiedener Rehabilitationseinrichtungen und Rehainterventionen zu bemessen und zu vergleichen.
Ein abschließendes Fazit der Veranstaltung zogen die Moderatoren Frau Dr. Dreier und Herr Dr. Manzick, die nach einer kurzen Zusammenfassung der Kernaussagen von den Teilnehmenden ein ausgesprochen positives Feedback zum Inhalt und Ablauf der Veranstaltung bekamen.
Das nächste Symposium wird turnusmäßig in 2022 stattfinden. 
Wir hoffen bis dahin auch wieder in Präsenz und mit möglichst normalgroßer Teilnehmerzahl.

Frau Dr. med. Ellen Dreier, Ärztl. Direktorin Rehazentrum Bad Salzuflen

Prof. Dr. phil. Tim Hagemann, Fachhochschule Diakonie Bielefeld

Frau Dr. med. Marion Kalwa, Dezernatsleiterin Abt. Rehabilitation DRV Bund

Herr Dr. med. Stefan Henniger, Ltd. Oberarzt und Stellvertr. Chefarzt Psychosomatik Berolina Klinik

Herr Prof. Stock Gissendanner, wissenschaftl. Mitarbeiter, Frau Dipl.-Psychologin Regina Diedrichs, Stellvertr. psychol. Leitung, beide Berolina Klinik

Frau Karin Frahm, Stationsärztin Berolina Klinik

Frau Dr. med. Marion Kalwa, Dezernatsleiterin Abt. Rehabilitation DRV Bund, Herr Kai Lorenz, Chefarzt VOR Berolina Klinik

Herr Dr. med. Carsten Obbelode, Ltd. Arbeitsmediziner Landeshauptstadt München

Frau Karin Klopsch, Leiterin Strategie Firmenservice und Projektleitung digitales Kundenportal, DRV Bund

Herr Dr. phil. Dipl.-Psych. Jürgen Schmidt, Gesellschaft f. Qualität im Gesundheitswesen

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