Oliver Ostermeier und die Berolina Singers

„wir sind doch alle Psychosomaten“

Oliver Ostermeier (rechts i. B.) und die Berolina Singers

Mein Name ist Oliver Ostermeier, ich bin 39 Jahre jung und komme aus Bad Oeynhausen. Bereits seit meinem 12. Lebensjahr mache ich Musik, allerdings mit einigen Unterbrechungen. Seit meinem 20. Lebensjahr ist die Musik mein treuer Begleiter und hat seither einen festen Platz in meinem Leben. Wie heißt es so schön: „Durch Höhen und Tiefen”. Seit ungefähr 2009 habe ich das große Glück, nebenberuflich selbstständig als Solokünstler tätig zu sein. Seitdem durfte ich in unterschiedlichen Bands, Ensembles und anderen musikalischen Projekten mitwirken und musizieren. An dieser Stelle möchte ich gerne weniger über mich, sondern mehr über das Format sprechen.
Wie hat alles begonnen?
Im Herbst 2009 war ich bei meiner lieben Bekannten und jahrelangen, wunderbaren Kollegin aus dem Chor, Regina Römer. Sie betreibt das liebevoll „Musiklädchen“ genannte Geschäft in Löhne-Gohfeld. Sie gab mir die Telefonnummer der Berolina Klinik und meinte, ich sollte mich doch dort einmal melden, weil sie einen Musiker suchen und sie dachte, dass ich vielleicht der Richtige dafür sein könnte. Ich habe mich bei der Berolina Klinik gemeldet und wurde zum Kennenlernen prompt eingeladen, was mich sehr gefreut hat.
Zunächst war ich etwas überrascht, als mich der damalige kfm. Direktor, Herr Hüpel fragte, ob ich wüsste, worauf ich mich dort einlassen würde und ob ich Erfahrung im Umgang mit psychosomatischen PatientInnen hätte. Ich habe ihm freundlich geantwortet, dass ich diese Frage leider verneinen muss. Trotz meiner anfänglichen Bedenken sollte ich probeweise die ersten Singabende im Raum „Berlin“ geben.

 

Wann fand der erste „Auftritt“ statt?
Im Januar 2010 war es dann endlich so weit: Der erste Singabend konnte starten! Anfangs waren die Teilnehmerzahlen überschaubar, zwischen fünf und zehn PatientInnen pro Abend. Leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, die Resonanz ist im Laufe eines halben Jahres angestiegen. Anfangs fand der Singabend alle 14 Tage statt. Die PatientInnen waren so begeistert, dass sie mich immer wieder baten, doch jede Woche in die Berolina Klinik zu kommen. Einmal hatten sie sogar für mich gesammelt und das Geld aufs Klavier gelegt und gefragt, ob das reichen würde, damit ich in der kommenden Woche kommen könnte….Dann bekam ich seitens der Berolina Klinik einen ganz lieben Anruf, ob ich denn jede Woche den Singabend machen könnte. Seitdem ist der Montagabend für uns alle ein fester und wichtiger Termin, und das ist jetzt etwa vierzehn Jahre her.
Was macht das Format so erfolgreich?
In den vergangenen 14 Jahren habe ich von den PatientInnen immer wieder gehört, dass ich zu den besten „Therapeuten“ der Klinik gehöre. Wie schmeichelhaft, denn natürlich bin ich eigentlich gar kein Therapeut, sondern Musiker. Ich bin Musiker und schaffe es womöglich, meine Begeisterung für die Musik auf andere zu übertragen. Es ist wirklich schön zu sehen, wie viele Nachrichten ich von ehemaligen PatientInnen über verschiedene Social-Media-Plattformen bekomme. Sie schreiben, dass ich ihnen die Liebe zur Musik nähergebracht habe. Das macht mich sehr glücklich. Es ist wirklich wunderbar zu sehen, wie viele nach ihrer Heimkehr angefangen haben, ein Musikinstrument zu lernen oder einem Chor beizutreten. Das ist wirklich eine große Freude für mich und eine wunderbare Motivation.
Ich glaube, das Beste an diesem Format ist, dass wirklich jeder willkommen ist, ganz gleich, welche Vorgeschichte sie/er hat. Hier darf man einfach nur singen, Spaß haben und für einen Moment alle Sorgen und Ängste vergessen. Dieses wundervolle Feedback ist übrigens auch nicht von mir, sondern wird ebenfalls regelmäßig von den PatientInnen zurückgespiegelt. Diese tolle Inspiration habe ich genutzt, um darüber einen Song zu schreiben.
Was dieses Format noch besonders ausmacht, ist die Interaktion mit den PatientInnen. Der Singabend ist keine Frontveranstaltung, wo ich mein Programm abspiele. Die PatientInnen können aktiv den Abend mitgestalten, zum Beispiel durch Musikwünsche. Ein Geck oder eine Parodie dürfen natürlich auch nicht fehlen. Mir ist es sehr wichtig, mit den PatientInnen in Kontakt zu kommen und eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Ich glaube, das ist der eigentliche Schlüssel zum Erfolg dieses Abends.
Eines möchte ich noch erwähnen, da ich es beim letzten Sommerfest 2023, obwohl es corona-geschuldet mein nachgelagertes Jubiläum war: Ich bin froh, dass diese „Singabende“ überlebt haben, was keinesfalls selbstverständlich ist. Deshalb möchte ich an dieser Stelle der Berolina Klinik „danke“ sagen. Die Klinik ist in der Vergangenheit – auch in schwierigen Zeiten – immer zu einem Dialog, für Vorschläge und kreative Ideen offen und zugänglich gewesen und wird es hoffentlich auch in Zukunft sein, um solche Formate zu erhalten und ggf. weiter auszubauen und zu verbessern.

 

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