Autor: Prof. Dr. Scott Gissendanner
Wissenschaftler im ärztlichen Dienst und Nachhaltigkeitsbeauftragter der Berolina Klinik

Autor: Professor Dr. med. Gerhard Schmid-Ott
Ärztlicher Leiter IREHA
Wissenschaftlicher Berater

Autor: Andree Gleißner
Geschäftsführer Berolina Klinik

Die Berolina wird grüner

Wie wir Reha ökologischer, ökonomischer und sozialer machen

Steigende Energiekosten und der Klimawandel fordern die Entwicklung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie für Rehakliniken heraus. Allein der CO2-Ausstoß aller Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland entspricht dem jährlichen Verbrauch einer Stadt mit 110.000 Einwohnern wie Bremerhaven (Quelle: KLUG Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit). Durch klimabewusstes Handeln in unserer Klinik tragen wir zur Kostendämpfung für Versicherte bei und leisten einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Deutschland insgesamt. Dazu stehen wir. Wir wollen aktive Fürsorge leisten nicht nur heute, sondern auch für die kommenden Generationen.
Unsere Nachhaltigkeitsziele sind Treibhausgasneutralität, Ressourcenverringerung, Beschaffung über nachhaltig wirtschaftende Partner sowie die Bereitstellung sicherer, sozialer und sinnstiftender Arbeitsplätze. Die Berolina Klinik folgt diesen Zielen seit über einem Jahrzehnt und wurde Jahr für Jahr grüner. Unser Engagement zeigt sich in der Fülle von konkreten Maßnahmen, an denen alle MitarbeiterInnen und PatientInnen mitbeteiligt sind. Die Abteilungen Haustechnik, Hauswirtschaft, Küche und Qualitätsmanagement übernehmen dabei eine führende Rolle für Ideenfindung, Planung und Umsetzung.
Um diese Bemühungen zu bündeln und neue Maßnahmen zu entwickeln, hat die Berolina Klinik im März 2023 Prof. Dr. Scott Gissendanner zum Nachhaltigkeitsbeauftragten ernannt.
Nach dem Motto „Da geht noch etwas!“ wird er kontinuierlich nach neuen Ideen Ausschau halten und unsere Tätigkeit koordinieren. „Die Ideen und Strategien kommen durch den Austausch mit unseren Mitarbeitenden, unseren Rehabilitandinnen und Rehabilitanden und mit anderen nachhaltigkeitsbewussten Reha-Einrichtungen. Meine Kolleginnen und Kollegen machen die Arbeit. Ich muss nur aufmerksam zuhören, bei der Umsetzung manchmal mit anfassen und regelmäßig ein Feedback geben, wo wir bei der Zielerreichung stehen“, sagt er.
Ihre Vorschläge sind willkommen! Haben Sie eine klimaschonende Idee für uns?
Schreiben Sie mir gerne direkt:
nachhaltigkeitDYXV@KEJIberolinaklinikCZYW.LFKJde.
 

 

Im Folgenden werden aktuelle Nachhaltigkeitsprojekte aufgeführt (Stand Sommer 2024):

 
Blockheizkraftwerk
Im September 2015 haben wir ein neues gasbetriebenes Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen, das neben der Wärmeerzeugung auch Strom produziert. Dadurch erzielen wir dauerhafte Einsparungen bei den Stromkosten, da wir 50 kW Strom selbst erzeugen können.

 

Photovoltaik
In naher Zukunft planen wir, die Eigenstromerzeugung signifikant zu erhöhen. Wir installieren Photovoltaikanlagen auf allen Gebäuden, beginnend mit Haus 1. Obwohl die Montage noch ein paar Jahre dauern wird, da zunächst alle Dächer saniert werden müssen, rechnen wir aus, dass wir nach Fertigung aller Anlagen unsere Stromerzeugung auf insgesamt circa 900-1.000 KW steigern werden. Ziel ist, unseren Gesamtverbrauch ohne Überschuss abzudecken.

 

Glühlampen
Seit einigen Jahren stellen wir schrittweise auf LED-Glühlampen um, die einen deutlich geringeren Stromverbrauch im Vergleich zu unseren alten Glühlampen aufweisen.

 

Elektro-Mobilität
Wir steigen im Bereich Mobilität von fossilem Kraftstoff auf Strom um. Eine Ladebox für Elektroautos wurde im Jahr 2023 installiert. Bald folgt eine zweite für den geleasten Fuhrpark der Klinik, der vollständig auf elektrischen Betrieb umgestellt wird.

 

Wie unsere Rehabilitandinnen und Rehabilitanden helfen
Genau wie ein Hotel haben wir Spitzenverbrauchszeiten am Morgen. Unsere Heizkessel arbeiten in den frühen Stunden bereits an ihrer Kapazitätsgrenze und überschreiten täglich den optimalen Betriebsbereich, in dem sie am effizientesten brennen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben wir schon eine wichtige Maßnahme umgesetzt: Alle Duschköpfe sind mit sogenannten Bremsscheiben ausgestattet, die das Wasser abdrosseln, mit Luft vermischen und dadurch den Wasserverbrauch erheblich reduzieren. Unsere Rehabilitandinnen und Rehabilitanden helfen zusätzlich, in dem Sie ihre Duschgänge auf den Nachmittag oder Abend verlegen.

 

Kluge Kochwäsche
CO2-Emissionen verursachen unsere Hauswirtschaft durch die Kochwäsche, die extern durchgeführt wird. Diese Wäsche wird bei 60 statt 90 Grad gewaschen, da 60 Grad völlig für die Sterilisationsbedarfe unserer Indikationsbereiche ausreichen.

 

Noch mehr Recycling
Das Herstellen der Papierrollen für unsere etwa 80 Papierhandtuchspender ist energieintensiv. Deswegen haben wir ein neues Recycling-System eingeführt, durch das sämtlicher Papierhandtuchabfall wiederverwertet wird. Somit vermeiden wir ca. 1000 kg Papierabfall jährlich.

 

Regionale Zulieferer
Während andere Kliniken ihre Verpflegung an externe Firmen auslagern, legen wir großen Wert auf verantwortungsbewusste und regionale Erzeuger und auf Produkte in Bio-Qualität. Ein besonderes Augenmerk legen wir darauf, auf Convenience-Produkte wie zum Beispiel Fertigsaucen zu verzichten und stattdessen auf Alternativen aus eigener Herstellung zu setzen. Bei allen Zutaten setzen wir konsequent auf regionale Produkte, um kurze Transportwege zu unterstützen.

 

Bio-Zertifizierung
Die Berolina Klinik ist ab sofort offiziell biozertifiziert! Diese Zertifizierung bestätigt unser intensives Engagement für hohe Qualitätsstandards in der Speisenversorgung und Nachhaltigkeit.

 

Soziale Verträglichkeit der Arbeit
Zur Nachhaltigkeit gehört soziale Verträglichkeit. Durch das Zertifikatsverfahren „Beruf und Familie“ zeigen wir seit 2010 wie wichtig diese Themen für uns sind. Wir fördern ein familienfreundliches Arbeitsumfeld, das die Vereinbarkeit von Beruf und Familie flexibel im Sinne der Arbeitnehmer unterstützt. Mehr zu konkreten Maßnahmen kann mir hier lesen.

 

Netzwerk-Arbeit
Wir beteiligen uns an den „Werkstattgesprächen zu klimarelevanten Transformationsprozessen in der Rehabilitation“ der Deutschen Rentenversicherung Bund. In diesen Videokonferenzen werden Beispiele verstreut, wie Reha-Kliniken ihren ökologischen Fußabdruck verringern können. Bisherige Themenbereiche: Speiseversorgung, Hitzeschutz, Energie, Einkaufsprozesse, Abfallvermeidung, Bauen und Sanieren, klimasensible Gesundheitsförderung und sozialmedizinische Aspekte. Zudem haben wir uns dem Netzwerk des Kompetenzzentrums für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen angeschlossen. Das KliMeG ist eine Allianz von Kliniken, die den Klimaschutz im Gesundheitswesen voranbringen wollen. Förderer ist die Stiftung Mercator.

Ihr Kontakt zu IREHA

 
Adresse/Ansprechpartner:
IREHA – Institut für Innovative Rehabilitation
 
Ärztlicher Leiter:
Prof. Dr. med. Gerhard Schmid-Ott
Kontakt/Sekretariat:
Frau Verena Linnenkamp
Koblenzer Straße 1
D-32584 Löhne/Bad Oeynhausen
Telefon +49 (0) 5731-782752
Fax +49 (0) 5731-782777
E-Mail: info@ireha.de

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