Depressionen

 
Jeder Mensch hat Phasen von niedergedrückter Stimmung, Trauer oder Mutlosigkeit erlebt. Das gehört zu einem jeden Leben dazu. Erst wenn gedrückte Stimmung, das unendliche Kreisen von den gleichen Gedanken im Kopf, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, das Empfinden von Konzentrationsproblemen und Leistungsstörungen, manchmal gar lebensmüden Gedanken, unser gesamtes Dasein zu durchdringen scheinen, wird die Diagnose einer Depression gestellt.

 

Symptome der Depression

Als typische Symptome einer Depression werden angegeben:
  • Interessenverlust und Verlust der Freude an gewöhnlich angenehmen Aktivitäten;
  • Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit;
  • Motivations- und Freudlosigkeit;
  • Schlafstörungen;
  • Verlust von Selbstvertrauen;
  • Unbegründete Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle;
  • Verlust von Gewicht und sexueller Appetenz;
  • Das Empfinden von Konzentrationsstörungen;
  • Das Aufkommen lebensmüder Gedanken.
     
Diese Symptome müssen nicht alle zugleich vorliegen, aber mindestens fünf davon sichern die Diagnose einer Depression. Die schwereren Formen der Depression können die Arbeits- und sogar die Erwerbsfähigkeit einschränken bzw. gefährden.
 

 

Vorkommen

Depressionen zählen zu den häufigsten, aber hinsichtlich ihrer individuellen und gesellschaftlichen Bedeutung zumeist unterschätzten Erkrankungen. Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer Depression (alle Formen) zu erkranken liegt bei 12 –20 %. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer, ältere Menschen öfter als junge. Im höheren Lebensalter sind Depressionen die häufigste psychische Störung.
 
 

Diagnostik

Zur Diagnostik von Depressionen werden die Symptome, das Ausmaß der Einschränkungen im Alltag und der zeitliche Verlauf erfasst. Des Weiteren geht es darum, andere als psychische Ursachen auszuschließen sowie psychische und körperliche Begleiterkrankungen zu erfassen. Außerdem erfolgt eine Erfassung und Beurteilung lebensmüder Gedanken.
 
 

Formen von Depressionen

In der Diagnostik werden leichte, mittelschwere und schwere Depressionen unterschieden. In der Berolina Klinik werden hauptsächlich leichte und mittelschwere Depressionen behandelt. Ein weiteres Kriterium ist das wiederholte Auftreten im Verlauf des Lebens. Diese werden als wiederkehrende oder rezidivierende Depressionen bezeichnet. Eine besondere Form der Depression stellt die manisch-depressive Erkrankung dar, bei welcher sich Phasen von Hochstimmung und depressiver Niedergestimmtheit abwechseln. Für diese Erkrankung stehen sehr gut wirksame Psychopharmaka zur Verfügung, welche die Stimmungswechsel weitgehend unterbinden können.
Es ist daran zu denken, dass nicht nur Krankheitssymptome für die Behandlung eine Rolle spielen, sondern auch psychische und soziale Ressourcen. Diese können für die Bewältigung der Krankheit und die persönliche Weiterentwicklung genutzt werden. Dazu gehört zum Beispiel ein gutes soziales Umfeld, eine geeignete berufliche Einbindung wie auch gesundheitsförderliche Kräfte in der Psyche der Person selbst (salutogenetische Ressourcen).
 
 

Mögliche Ursachen

Während die Symptome einer Depression sich relativ einheitlich darstellen, wenn auch mit gewissen Variationen, so sind die Ursachen vielfältig. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass in manchen Fällen genetische Faktoren eine Rolle spielen. Die Erfahrung zeigt regelmäßig, dass in den meisten Fällen eine erhöhte Verletzlichkeit aufgrund widriger, vielleicht traumatischer, Erfahrungen in Kindheit und Jugend, manchmal auch im Erwachsenenalter, eine Bedingung dafür darstellt, das man später an Depressionen erkranken kann. Es ist allerdings genauso möglich, dass aktuelle Ereignisse, wie der Verlust einer nahen Bezugsperson, eine Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, problematische Liebesbeziehungen, aber auch die Kindererziehung und andere Belastungen bei zur Entstehung von Depressionen führen. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Mischung von schwierigen Kindheitsprägungen und aktuellen Belastungen.
 
 

Die Lebensmitte

Nicht wenige Menschen geraten in der Reifungsphase der Lebensmitte in eine Depression. Es scheint vieles erreicht, die berufliche Situation ist etabliert, die hormonelle Situation ändert sich, die Kinder gehen aus dem Haus - und es bleibt manchmal ein Loch, welches gefüllt werden will. Dadurch geprägte kritische Lebenssituationen können einen Anstoß für neue Perspektiven und Sichtweisen geben und eine Sinnsuche anzuregen. Auch in der Reifungsphase der Lebensmitte kann eine psychotherapeutische Behandlung wirksam sein und die persönliche Entwicklung fördern.
 
 

Pharmakotherapie

In den meisten Fällen wird bei Patienten, die mit Depressionssymptomen belastet sind, eine Pharmakotherapie als erstes Mittel eingesetzt; oft seitens des Hausarztes. Medikamente wie Antidepressiva können den Schlaf verbessern und das Leiden erträglicher machen, haben aber keine eigentliche Heilwirkung, so dass die Depression nicht ursächlich behandelt wird, sondern weiter bestehen bleibt.
 
 

Psychotherapie

Gemäß den aktuellen psychiatrischen Leitlinien ist die Psychotherapie das Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung von fast aller Formen von Depressionen. Die Berolina Klinik ist sowohl im Bereich der Pharmakotherapie als auch im Bereich der Psychotherapie, wo unser Schwerpunkt liegt, durch jahrzehntelange Erfahrungen gut gerüstet, um eine breites Spektrum von Depressionen wirksam zu behandeln.
Bei der Psychotherapie lassen sich verschiedene Methoden unterscheiden. So gibt es die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologische Psychotherapie und die psychoanalytische Psychotherapie. In unserer Klinik werden die Verhaltenstherapie und die tiefenpsychologische angewandt.
Die Berolina Klinik legt sehr viel Wert auf die Einzelpsychotherapie, da die Patienten sich im Schutz der Einzelbegegnung leichter öffnen und ihre tieferliegenden Probleme ansprechen können. Aus diesem Grund haben wir die Dauer der Einzelgespräche (im Vergleich zu anderen Reha-Kliniken) nahezu verdoppelt. Die gruppenpsychotherapeutische Behandlung hilft Symptome und Ursachengefüge, auch unter Berücksichtigung des Erwerbslebens, besser zu verstehen - und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Überdies werden in edukativen Gruppen die Symptome eingehender beleuchtet, Folgewirkungen aufgezeigt und zu Gegenmaßnahmen angeregt. Diese Aufklärungsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie, da sie das Krankheitsgeschehen für die Patienten besser erklärbar und handhabbar macht.

 

Ihr Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Torsten Passie M.A. (phil.)
Chefarzt Psychosomatik

Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie
Suchtmedizin, Sozialmedizin

Nehmen Sie Kontakt auf

Wir beraten sie gerne

Unter unserer kostenlosen Service-Telefonnummer stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

08 00 / 5 87 26 52 43
serviceDYXV@KEJIberolinaklinikCZYW.LFKJde

Jetzt beraten lassen

Abonnieren Sie den IREHA-Newsletter