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13.11.2019 | Berolina Klinik | Veranstaltungen | IREHA | Veranstaltungen

Rückschau - 6. Treffen der Selbsthilfegruppenleiter*innen Region Nord und West der MigräneLiga e. V.

SHG-Leiter, Organisatoren und Referenten
v.l. Veronika Bäcker, 1. Vorsitzender Migräne-Liga e. V., Annika Sandré, Regionalleiterin Nord
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Begrüßung Andree Gleißner, Geschäftsführer Berolina Klinik
Rolf Süllwold, Chefarzt Psychosomatik Berolina Klinik

Am Samstag, dem 9. November 2019 fand in der Berolina Klinik zum sechsten Mal eine Weiterbildung für die Selbsthilfegruppenleiter/Innen Regionen West und Nord der bundesweit organisierten MigräneLiga e. V. statt.

Zum Start begrüßte die Ende Oktober frisch gewählte Präsidentin der MigräneLiga e. V., Veronika Bäcker, die ca. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. "Auf neuen Wegen in die Zukunft, dabei Bewährtes bewahren", so lautet das Leitmotiv ihrer zukünftigen Tätigkeit." Bewahren möchte Frau Bäcker die SHG-Arbeit, die zweimal jährlichen Migränesymposien, das MigräneMagazin, andererseits plant sie Unterstützung der ehrenamtlichen Vorstandsarbeit um "die Grundvoraussetzung für eine engagierte und leistungsfähige Arbeit zu schaffen, die nicht vollkommen an die Substanz des Einzelnen geht. Natürlich sind da finanzielle Mittel gefragt, die wir nicht zuletzt durch unsere Mitgliedsbeiträge generieren", lautet ihr Apell. 

Annika Sandré, ebenfalls neue Regionalleitung West, die auch in diesem Jahr maßgeblich für die reibungslose Organisation der Veranstaltung verantwortlich war, bedankte sich bei der Berolina Klinik für die erneute "Gastgeberschaft" und stellte den Ablauf des Fortbildungstages vor.
Anschließend gab Andree Gleißner in seinem Grußwort ein klares Statement ab: "die Behandlung von Migräneerkrankten hat einen hohen Stellenwert in der Berolina Klinik und wir werden diese Veranstaltung auch in Zukunft unterstützen."

Rolf Süllwold, Chefarzt Psychosomatik und Leiter der Kopfschmerz- und Migränegruppen in der Berolina Klinik, fordert gleich zu Anfang seines Vortrages zum Thema "Neues aus der Migränetherapie" das Auditorium auf, "Bitte sehen Sie mich hier nicht als Vortragenden. Sie als Leiter*innen von Selbsthilfegruppen sind bereits Experten ihrer Erkrankung. Nutzen Sie die Zeit für Fragen, die Ihnen auf der Seele liegen und die Sie selbst häufiger gestellt bekommen."

So wurde aus den Vorträgen ein reger interaktiver Austausch. Die drei neuen(präventiven) Antikörperspritzen, die bisher kaum bekannten möglichen Nebenwirkungen, die Behandlungsintervalle, die Erfolgswahrscheinlichkeiten aber auch die hohen Behandlungskosten wurden diskutiert. "Es sind einige Hürden zu nehmen, d.h. es müssen alle anderen präventiven Maßnahmen versucht worden sein, bevor eine Verschreibung aufgrund der hohen Behandlungskosten erfolgt. Wir sprechen von ca. 700,00 EUR pro Spritze, bei einer Wirkwahrscheinlichkeit von 40 %.", stellte Rolf Süllwold fest.

Dr. Jörg Manzick, Chefarzt Psychosomatik der Berolina Klinik, stellte sich dem Podium zum Thema "Auslösefaktoren - sog. Trigger von Migräne". Dr. Manzick erklärte den Zusammenhang zwischen der meist vorliegenden "positiven Fachkompetenz der Migränebetroffenen im Sinne einer intelligenten aber auch leistungsbezogenen Krankheitsbewältigung". 
Natürlich seien Stess, hormonelle Zyklen, Alkohol, Nikotin, unregelmäßige Tagesabläufe, Wetterumschwünge, Stress etc. die allgemein bekannten Auslöser. Aber die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass "Trigger Migräne auslösen, weil man meint, dass sie Migräne auslösen, im Sinne einer selbst- erfüllenden Prophezeiung, besser wäre vielleicht die Frage - Was ist nicht dafür verantwortlich?"

Dr. Manzick gab den Zuhörern mit auf den Weg, darüber nachzudenken, "sich mit selbst zu versöhnen, sogar auch einmal zu verzeihen,  aber auch sich mit den ureigenen inneren Erwartungen auseinander zu setzen und nicht nur danach zu streben, die Erwartungen anderer zu erfüllen."
Mit dem Wunsch, "nehmen Sie den Augenblick an, auch wenn es schwer fällt, weil wir auf Leistung getrimmt sind", schloss Dr. Manzick seinen Vortrag. 

Nach der anschließenden Klinikführung ging es auch "ganz praktisch" im Workshop weiter zum Thema "Leben mit chronischer Migräne - Erfahrungen im Alltag und Verbesserungsvorschläge aus der Sicht der Betroffenen", unter der Leitung von Arne Sörensen, Leitd. Psychologe der Berolina Klinik.

Nach einem sehr schmackhaften und gesundem Mittagessen ging es nachmittags um die Themen "Achtsamkeit - wie gehe ich mit mir um?" und danach ganz pragmatisch um digitale Medien - Die neue Internetseite der Migräneliga e. V. - Übersicht über die Möglichkeiten.

Im Schlusskreis waren sich die Beteiligt*innen einig, dass dieses interaktive Fortbildungskonzept für alle Teilnehmer*innen lehrreich, spannend, aber auch mit viel Spaß verbunden ist. "Die Stunden sind verflogen", war die einhellige Meinung, "Auf ein Wiedersehen in 2020 freuen wir uns sehr."

In der MigräneLiga e. V. sind ca. 100 Selbsthilfegruppen mit jeweils zwischen 10 bis 50 Mitgliedern organisiert. Die regionalen Weiterbildungsveranstaltungen für Gruppenleiter/Innen finden einmal jährlich statt.

 

 


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