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27.11.2017 | Berolina Klinik | Veranstaltungen | IREHA | Veranstaltungen

Rückblick öffentliche Veranstaltung in der Berolina Klinik - 7. Symposium „Seelische Gesundheit“ zum Thema: Seele und Musik

v.l. Bernd Poggemöller, BM Löhne, Giesela Kaase, Stellvertr. BM Bad Oeynhausen, Prof. Dr. med. Peer Abilgaard, Chefarzt SANA Klinikum Duisburg u. Hochschule f. Musik und Tanz Köln, Dieter Stelmaszek, Geschäftsführer Berolina Klinik, Dr. med. Gerd Kötschau, St. Vincenz-Krankenhaus Brakel, Johannes Hüpel Kfm. Direktor Berolina Klinik, Rolf Süllwold, Chefarzt Psychosomatik Berolina Klinik
Begrüßung durch Dieter Stelmaszek, Geschäftsführer Berolina Klinik
Grußwort von Gisela Kaase, stellvertr. Bürgermeisterin Bad Oeynhausen
Moderator Rolf Süllwold, Chefarzt Psychosomatik Berolina Klinik
Grußwort von Bernd Poggemöller, Bürgermeister Löhne
Gastvortag: Prof. Dr. med. Peer Abilgaard, Chefarzt SANA Klinikum Duisburg u. Hochschule f. Musik und Tanz Köln Dr. med. Gerd Kötschau, St. Vincenz-Krankenhaus Brakel
Salsa Patietientengruppe mit Guillermo Santiuste Inurrieta Peréz

Psychische Störungen sind ein beträchtliches allgemeines Problem mit negativen Auswirkungen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene. Sie verursachen seit einigen Jahrzehnten einen immer höheren Anteil an Fehltagen, Frühberentungen und medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen. Die Früherkennung von Warnzeichen psychischer Überbelastung und die Vorbeugung von gesundheitsgefährdenden Gewohnheiten stehen auf der Tagesordnung
Vor diesem Hintergrund lud die Berolina Klinik, eine Einrichtung zur rehabilitativen Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen, am 17. November 2017 zu ihrem öffentlichen Symposium „Seelische Gesundheit“ ein. Die Veranstaltung bot einen Rahmen sowohl für medizinische und pflegerische Berufstätige als auch für Rehabilitanden der Klinik und die interessierte Öffentlichkeit. Dieses Jahr fokussierten sich die Angebote des Symposiums auf das Thema „Seele und Musik“. Von Rolf Süllwold, Chefarzt Psychosomatik, anmoderiert wurde Gastreferent Prof. Dr. med. Peer Abilgaard, Arzt und Psychiater und parallel Professor für Musikermedizin an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. In seinem Vortrag beschäftigte er sich mit der Verbindung zwischen Resilienz und Musik bei psychischen Belastungen. Sein Vortrag mit dem bezeichnenden Titel „Musik trotz allem Leid!" rückte die Biografie des Franz Schubert in den Mittelpunkt. Schuberts 5. Symphonie sorgte für eine beschwingte Einführung, die aber alsbald den melancholischen Noten seines Opus 1, der Vertonung von Goethes Erlkönig, wich. So bewegte sich Schubert zwischen seelischen Tiefen und Höhen. Schubert selbst schaffte durch seine Musik einen nachhaltigen Weg zur Stabilisierung trotz extrem hoher körperlicher und seelischer Belastungen und dient in seiner Fähigkeit zur Entwicklung von Überlebenskunst als Vorbild.
Laut Prof. Abilgaard ist die Musik sowohl „Träger als auch Linderer“ von Seelenschmerzen. Jeder kann und sollte die eigene Verbindung zwischen Seele und der heilsamen Wirkung von Musik finden. Zu empfehlen ist neben dem passiven Genießen auch das „Machen“ von Musik. Musizieren ist ein nachhaltiges Mittel gegen leichte Stimmungstiefen, da Musiker mentale Eigenschaften und Skills pflegen, die gegen psychische Überlastung helfen: so z. B. die Verfügbarkeit von geschützten Binnenwelten, Kreativität, der Umgang mit nonverbalen Artikulationen, transzendentale Erfahrungen, das „Flow“-Erlebnis des Sich-verlierens in einer Beschäftigung sowie das leidenschaftliche Leben und Erleben.
Anschließend berichtete Herr Dr. med. Gerd Kötschau, ehem. Chefarzt Psychosomatik der früheren Schwesterklinik Saale Reha-Klinik I in Bad Kösen, von seinen Erfahrungen aus der Praxis der medizinischen Rehabilitation von psychosomatisch erkrankten Musikern. Professionelle Musiker sind besonderen psychischen und körperlichen Belastungen ausgesetzt und deren Krankheitsbilder ähneln oft denen von Leistungssportlern.
Zum Abschluss wurde es ganz praktisch. Herr Guillermo Santiuste Inurrieta Peréz, seit Jahren erfolgreich als Tanzlehrer in der Berolina Klinik tätig, führte mit seinen Schülerinnen und Schülern, allesamt Rehabilitandinnen und Rehabilitanden der Berolina Klinik, mehrere Salsatänze vor. So erinnerte er daran, dass sich auch über Tanz die Musik ihre gesundheitserhaltende Wirkung entfaltet.
Nach, wie auch vor und während der Veranstaltung gab es bei Mittagsimbiss sowie Kaffee und Kuchen für die mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel Zeit, sich auszutauschen.

 

 

 


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