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Was ist eigentlich "Mobbing"?
Mobbing ist eine anhaltende Belastung am Arbeitsplatz, verursacht durch feindselige Handlungen von Mitarbeitenden und/oder Vorgesetzten. Dabei können aktive Formen der Misshandlung vorliegen, aber auch schon das Fehlen von kollegialem Verhalten kann zur sozialen Isolation oder zur Leistungsminderung führen. Mobbing hat negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, die Arbeitsfähigkeit sowie die tatsächliche Erwerbstätigkeit und ist somit ein ernstzunehmendes Problem für die betroffenen Personen.
In der psychosomatischen Rehabilitation ist Mobbing oftmals ein Thema. Manchmal können sich RehabilitandInnen eine Rückkehr an den alten Arbeitsplatz aus diesem Grund nicht mehr vorstellen und eine tief sitzende Arbeitsplatzangst (z. B. „Wenn ich meinen Betrieb nur von Weitem sehe, bekomme ich schon Angst und kriege weiche Knie.“) ist keine Seltenheit.
Vor Beginn der Behandlung ist die genaue Diagnostik des Problems wichtig. Diese kann in der ärztlichen oder psychologischen Anamnese erfolgen. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse kann der Hauptfokus der Rehabilitationsbehandlung dann auf berufsorientierte Themen gelegt werden.
Das vorrangige Ziel der Verhaltenstherapie bei einer Mobbing-Problematik ist es, das Vertrauen in die eigene körperliche, psychische und soziale Funktionstüchtigkeit zu reaktivieren. Begleitet wird der Prozess durch die kognitive Umstrukturierung dysfunktionaler Schemata (nicht hilfreicher „Lebensleitsätze“) und den Aufbau geeigneter Bewältigungsstrategien. Darüber hinaus kann an einer Verbesserung der Kommunikations- und Konfliktfähigkeit gearbeitet werden. Die Entlastung durch das Kennenlernen anderer Betroffener ist oft ein positiver, gewollter Nebeneffekt der Gruppentherapie.
Die Klärung der weiteren beruflichen Zukunft gehört ebenfalls zur medizinischen Rehabilitation. In einer qualifizierten berufsbezogenen Sozialberatung wird über verschiedene Möglichkeiten des beruflichen Wiedereinstiegs (Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, stufenweise Wiedereingliederung) informiert. Die Idee eines zukünftigen Arbeitsplatzwechsels statt einer Wiedereingliederung bleibt eventuell weiter bestehen, wobei sich der Vorsatz, die gegenwärtige Arbeitsstelle als Übungsfeld zu betrachten, manchmal als hilfreich erweist. Hier können zunächst verschiedene Verhaltensalternativen ausprobiert werden, um nicht später auf einer neuen Stelle wieder in bereits bekannte „Fettnäpfchen“ zu treten.